La Fortuna - Oaxaca
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La Fortuna, Costa Rica – Oaxaca, Mexiko 01.04.2023 – 02.05.2023
Die Fahrt in die Termales Los Laureles ist kurz. Sie liegen nur
wenige Kilometer ausserhalb von La Fortuna. Theoretisch hätte man eine
wunderbare Aussicht auf den Vulkan Arenal, welcher wohl auch für das warme
Wasser hier zuständig ist. Die Therme ist sehr schön angelegt, und das
Übernachten ist günstig und gut.
Wir fahren weiter entlang des Lago Arenal. Die Strasse führt durch den Dschungel. Grüner kann es nicht sein. Kein Wunder, es regnet sehr viel. Auch heute. Unterwegs sehen wir noch eine Grossfamilie Nasenbären. Sehr putzige Tierchen. In Nuevo Arenal steuern wir die Deutsche Bäckerei an. Erfreulicherweise gibt es Roggenbrot, obwohl, verpackt in einem Plastiksack? Und sicher nicht von heute. Wir fahren weiter über eine schmale, teilweise sehr schlechte Strasse zum Rio Celeste. Dieser ist aufgrund des Regens weder hell- noch himmelblau, sondern einfach nur braun. Der Campingplatz direkt am Fluss bietet sich, wie wir später erfahren, fast als einzige Möglichkeit an, abseits der Massen und kostenlos in die Nähe des Wassers zu kommen. Bei diesem Wetter hält sich die Lust zum Baden in Grenzen. Es regnet von unserer Ankunft praktisch durch bis am Morgen und wir ergreifen die Flucht. Alles ist nass, nichts trocknet mehr, und überall im Camper müffelt es. Wir fahren der Küste entgegen und schon bald klart es auf. Die erste Haltemöglichkeit am Strassenrand nutzen wir. Alle Fenster und Luken auf, Tücher, Badehosen alles muss raus. Wir kochen Kaffee und lassen es trocknen. Nach einem letzten Grosseinkauf im Walmart in Liberia fahren wir ins Casa Soley. Dies ist ein Hostel/Camping, den wir schon bei der Ankunft in Costa Rica gesehen, und für den Abschluss unseres Aufenthalts im Land eingeplant haben. Die Besitzer sind Franzosen und sehr nett. Wir entschliessen uns, uns hier bis Ostern still zu halten. Es ist Semana Santa, die Ticos haben Ferien. Alles was irgendwie kann, fährt zum Strand. Auch das Casa Soley ist über die Tage ausgebucht, obwohl es gut 2 km vom Strand entfernt liegt.
Die Tage vergehen gemütlich. Wir nehmen die Strecke zum Strand ein paar Mal in Kauf um uns im vergleichsweise kalten Meerwasser abzukühlen. Der Preis für Mietfahrräder im Casa Soley ist unrealistisch, USD 50.—für zwei Fahrräder für einen Tag, nein, da gehen wir lieber zu Fuss. Unser nächstes Ziel und gleichzeitig letzte Station in Costa Rica ist die Finca Canas Castillas, wo wir uns mit Simon verabredet haben. Wir wollen die Fahrt zurück nach Mexiko gemeinsam unter die Räder nehmen. Es ist nur eine kurze Strecke zu fahren und so nutzen wir die Gelegenheit, um vorher noch zur Playa Rajada zu fahren. Es lohnt sich, denn die Bucht ist wunderschön. Allerdings empfiehlt sich ein Besuch, wenn nicht gerade Ostersonntag ist.
Auf der Finca, bei Agi und Guido treffen wir nicht nur Simon, sondern auch Pat und Neil aus England. Die Beiden haben wir vor über einem Jahr in El Rancho in El Tule kennengelernt. Es gibt viel zu erzählen und wir verbringen zwei gemütliche Tage zusammen, bevor wir uns mit gemischten Gefühlen zur Grenze nach Nicaragua aufmachen.
Wenn man mit dem Schlimmsten rechnet, kann es nur besser kommen. Alles läuft gut, und in kurzer Zeit sind wir in Nigaracua, ohne gescannt zu werden. Wir haben uns entschieden, nochmals den Masaya Nationalpark zu besuchen. Wir müssen eine Stunde warten, bis wir den Abendtarif lösen können. Diesmal sind wir also früh genug, um noch einen kleinen Spaziergang am Kraterrand zu unternehmen. Dann erwarten wir mit Spannung die Dunkelheit um wieder einen Blick durch das Tor zur Hölle erhaschen zu können. Wir werden nicht enttäuscht. Es ist sogar noch spektakulärer als beim letzten Besuch.
Die zweite und letzte Nacht in Nicaragua verbringen wir wieder in der Badi in Telica. Wir wollen ganz früh los, denn wenn es so gut läuft bei der Ausreise wie bei der Einreise, können wir es eventuell direkt nach El Salvador schaffen, also zwei Grenzen an einem Tag. Kurz vor der Grenze werden wir von der Polizei gestoppt. Nach der Kontrolle der Papiere steckt der Beamte seinen Kopf zum Fenster rein und will tatsächlich Geld von uns haben. Was für ein Anfänger, diese Forderung hätte er stellen müssen bevor er uns die Papiere zurückgegeben hat. Natürlich lehnen wir eine Zahlung entrüstet ab und erklären, dass er die Polizei ist, und hier sicher kein Grund besteht etwas zu zahlen. Nach einem Händedruck und einem Lachen zieht er endlich seinen Kopf aus unserem Auto, so dass wir weiterfahren können.
Trotz dem kleinen Zwischenfall sind wir planmässig um 9 Uhr in Guasaule. Zuerst geht alles gut. Es fehlt nur noch der Stempel der Polizei. Wir sehen das Unheil schon kommen, denn es ist die gleiche Frau, mit der wir schon bei der Einreise hier unsere liebe Mühe hatten. Anstatt an ihrem Arbeitsplatz zu schlafen ist sie heute unterwegs um mit anderen Frauen zu tratschen. Warten bringt nichts, man muss sie suchen gehen. Mürrisch und hochnäsig verlangt sie Kopien von irgendwelchen Dokumenten, die wir mit strahlendem Lächeln unterwürfig überreichen. Es nützt alles nichts. Sie zückt den Stempel «Escanner», und hat noch Herberts Originalführerschein in der Hand. Der Polizist von vorhin könnte hier noch etwas lernen. Wir fragen nach dem Sinn der Aktion, bei der Ausreise zu scannen, doch dieser bleibt ihr Geheimnis. Der Scanvorgang verläuft korrekt, was man von der anschliessenden Durchsuchung der Camper nicht behaupten kann. Vor uns wird gerade ein Lastwagen durchsucht. Dieser hat Toilettenpapier für Walmart geladen, nicht auf Paletten. Alles muss raus. Zu fünft entladen die Männer einen Anhänger, Paket um Paket schichten sie auf der Rampe auf, um nachher wieder, Paket um Paket, einzuladen. Der Chef, auch der gleiche wie letztes Mal, könnte der Bruder der unfreundlichen Polizistin sein. Ein richtiges Arschloch auf gut deutsch gesagt. Ein etwas jüngerer Beamter, der offenbar Karriere machen will, benimmt sich genauso. Spricht nicht, macht nur Bewegungen mit dem Kopf, und wenn er etwas sagen muss, dann schnauzt er mich an, während ich dabei zusehen muss, wie er in unserem Haus rumkriecht und alle Schränke öffnet, und mötzelt dass man soviele Dinge hat. Danach darf er seinen Befund auf dem Scan-Bild notieren, im Doppel. Kopiergeräte kennt man hier noch nicht, und Zeit spielt keine Rolle. Nun gut, endlich sind wir fahrbereit. Eine Übernachtung in Honduras wird es geben. Wir fahren wieder nach San Lorenzo, zu Werner, obwohl der letzte Eintrag in IOverlander davon abrät. Dieser Mann sei geistesgestört, und habe schon viele Menschen erschossen, und die bösen Hunde, und das teure Essen. Jaja. Diese Geschichten kennen wir schon. Die Hunde sind halb so schlimm und das Essen war sehr gut. Allerdings stehen wir vor verschlossenen Türen. Das Restaurante La Playa ist geschlossen, wirkt schon fast verlassen. Beim angrenzenden Restaurante Manglares gibt es auch eine Möglichkeit, die Nacht zu verbringen. Dies nutzen wir. Es ist sehr heiss, zu tun gibt es nichts. Bald schon werden wir von einem kleinen Mädchen, welches Nüsse verkaufen muss, ins Visier genommen. Sie und ihre etwas ältere Freundin, ebenfalls eine Nussverkäuferin, gesellen sich zu uns, während wir vor unseren Campern am Apéro sind. Nach anfänglichem Zögern lassen sie sich dann überzeugen, unsere Guacamole zu probieren. Am Schluss kaufen wir ihnen zu sehr überteuerten Preisen je ein Säckli Nüssli ab. Vorher sehr gesprächig und freundlich sind sie nach Abschluss des Handels ohne Danke und Auf Wiedersehen verschwunden. Am frühen Morgen möchte ich noch kurz duschen. Beim Pool im Restaurant hat es eine kalte Dusche. Das Reinigungspersonal möchte mir erklären, dass noch geschlossen ist. Ganz undiplomatisch stelle ich mich taub auf diesem Ohr und sage, dass ich nur kurz duschen will und gehe an ihnen vorbei. Die Quittung bekomme ich sofort, denn aus der Dusche kommt kein Tropfen Wasser. Da hat wohl jemand schnell den Haupthahn zugedreht. Wieder fahren wir früh los, um einen weiteren Grenzübergang zu meistern. Auf der Strecke gibt es sehr viele Polizeikontrollen, und Simon erwischt mit seinem Lastwagen sogar eine Radarfalle. :-D An der Grenze erleben wir eine korrekte, freundliche und schnelle Abwicklung auf beiden Seiten. Weiter geht die Reise ohne grosse Pausen auf der Panamericana durch El Salvador. Gegen Abend entscheiden wir uns wieder für eine Übernachtung in einem Wasserpark. Doch nach einem 11 km langen Abstecher stehen wir wieder vor einem verschlossenen Tor. Die Jungs warten an einer Tankstelle, während ich zurückgehe um zu schauen, ob ich irgendwo jemanden finde, der das Tor für uns öffnet. Es gelingt im zweiten Anlauf. Wir werden überaus freundlich empfangen, und dürfen sogar einen Pool benutzen. Wir verbringen eine ruhige Nacht. Fast kommt der Gedanke auf, noch einen Tag hier zu bleiben. Doch es ist Samstag, und noch vor 8 Uhr fahren ungefähr zehn bis fünfzehn Schulbusse vor. Die Frage nach dem Bleiben hat sich somit erledigt. Weiter geht die Fahrt an die nächste Grenze. Die Ausreise aus El Salvador ist schnell, die Zöllner begrüssen und verabschieden uns sogar mit Handschlag. In Guatemala am Zoll scheint der Beamte bei der Kontrolle der Papiere ein Problem festzustellen. Er geht um unsere Fahrzeuge rum, entdeckt den blauen Kleber an der Scheibe, konsultiert wieder den Computer und erklärt uns schliesslich, dass er für uns keine Einreisedokumente ausstellen kann, weil wir gar nie offiziell ausgereist sind. Wir erklären, dass wir aber bei der Ausreise gesagt hätten, dass wir das Dokument beenden und nicht sistieren möchten, und dass da wohl der Fehler passiert sein muss. Tatsächlich finden wir in unseren Unterlagen noch das alte Originaldokument, dass seit drei Wochen abgelaufen ist. Eigentlich wäre nun ein Bussgeld fällig, doch der nette Beamte findet eine absolut unbürokratische Lösung, indem er einfach das alte Dokument rückwirkend verlängert.
Nach einer langen und am Schluss noch anstrengenden Fahrt kommen wir gegen Abend auf dem Vagamundo Camping in Antigua an. Die warme Dusche haben wir uns jetzt verdient.
Der Platz liegt in der Nähe des Hauses von Simons Onkel. Am Sonntag sind wir zum Mittagessen eingeladen. Er verwöhnt uns mit einem herrlichen Käsekuchen und einer Lasagne. Wir wollen noch ein bisschen länger in Antigua bleiben und ziehen daher um zum Platz der Touristenpolizei. Dieser ist viel näher beim Zentrum und normalerweise gratis. Da wir aus stromversorgungsgründen nicht unter den Bäumen stehen wollen, sondern etwas weiter hinten in der Sonne, wird uns das nach einem Anruf zum Chef erlaubt, falls wir bereit sind, ein kleines Trinkgeld dazulassen. Fr. 6.—für vier Nächte und zwei Camper, das geht.
Wir geniessen die Zeit in der beschaulichen Stadt, schlendern durch die Strassen, durchstöbern die Märkte und probieren uns durch die Restaurants. Zum Abschluss laden wir Onkel Marcel auf ein Frühstück auf dem Cerro San Cristobal ein. An klaren Tagen hat man von hier aus einen atemberaubenden Blick auf drei Vulkane und die Stadt. Leider ist es heute ein bisschen dunstig. Trotzdem verbringen wir einen unterhaltsamen Vormittag zu viert.
Wir fahren weiter entlang des Lago Arenal. Die Strasse führt durch den Dschungel. Grüner kann es nicht sein. Kein Wunder, es regnet sehr viel. Auch heute. Unterwegs sehen wir noch eine Grossfamilie Nasenbären. Sehr putzige Tierchen. In Nuevo Arenal steuern wir die Deutsche Bäckerei an. Erfreulicherweise gibt es Roggenbrot, obwohl, verpackt in einem Plastiksack? Und sicher nicht von heute. Wir fahren weiter über eine schmale, teilweise sehr schlechte Strasse zum Rio Celeste. Dieser ist aufgrund des Regens weder hell- noch himmelblau, sondern einfach nur braun. Der Campingplatz direkt am Fluss bietet sich, wie wir später erfahren, fast als einzige Möglichkeit an, abseits der Massen und kostenlos in die Nähe des Wassers zu kommen. Bei diesem Wetter hält sich die Lust zum Baden in Grenzen. Es regnet von unserer Ankunft praktisch durch bis am Morgen und wir ergreifen die Flucht. Alles ist nass, nichts trocknet mehr, und überall im Camper müffelt es. Wir fahren der Küste entgegen und schon bald klart es auf. Die erste Haltemöglichkeit am Strassenrand nutzen wir. Alle Fenster und Luken auf, Tücher, Badehosen alles muss raus. Wir kochen Kaffee und lassen es trocknen. Nach einem letzten Grosseinkauf im Walmart in Liberia fahren wir ins Casa Soley. Dies ist ein Hostel/Camping, den wir schon bei der Ankunft in Costa Rica gesehen, und für den Abschluss unseres Aufenthalts im Land eingeplant haben. Die Besitzer sind Franzosen und sehr nett. Wir entschliessen uns, uns hier bis Ostern still zu halten. Es ist Semana Santa, die Ticos haben Ferien. Alles was irgendwie kann, fährt zum Strand. Auch das Casa Soley ist über die Tage ausgebucht, obwohl es gut 2 km vom Strand entfernt liegt.
Die Tage vergehen gemütlich. Wir nehmen die Strecke zum Strand ein paar Mal in Kauf um uns im vergleichsweise kalten Meerwasser abzukühlen. Der Preis für Mietfahrräder im Casa Soley ist unrealistisch, USD 50.—für zwei Fahrräder für einen Tag, nein, da gehen wir lieber zu Fuss. Unser nächstes Ziel und gleichzeitig letzte Station in Costa Rica ist die Finca Canas Castillas, wo wir uns mit Simon verabredet haben. Wir wollen die Fahrt zurück nach Mexiko gemeinsam unter die Räder nehmen. Es ist nur eine kurze Strecke zu fahren und so nutzen wir die Gelegenheit, um vorher noch zur Playa Rajada zu fahren. Es lohnt sich, denn die Bucht ist wunderschön. Allerdings empfiehlt sich ein Besuch, wenn nicht gerade Ostersonntag ist.
Auf der Finca, bei Agi und Guido treffen wir nicht nur Simon, sondern auch Pat und Neil aus England. Die Beiden haben wir vor über einem Jahr in El Rancho in El Tule kennengelernt. Es gibt viel zu erzählen und wir verbringen zwei gemütliche Tage zusammen, bevor wir uns mit gemischten Gefühlen zur Grenze nach Nicaragua aufmachen.
Wenn man mit dem Schlimmsten rechnet, kann es nur besser kommen. Alles läuft gut, und in kurzer Zeit sind wir in Nigaracua, ohne gescannt zu werden. Wir haben uns entschieden, nochmals den Masaya Nationalpark zu besuchen. Wir müssen eine Stunde warten, bis wir den Abendtarif lösen können. Diesmal sind wir also früh genug, um noch einen kleinen Spaziergang am Kraterrand zu unternehmen. Dann erwarten wir mit Spannung die Dunkelheit um wieder einen Blick durch das Tor zur Hölle erhaschen zu können. Wir werden nicht enttäuscht. Es ist sogar noch spektakulärer als beim letzten Besuch.
Die zweite und letzte Nacht in Nicaragua verbringen wir wieder in der Badi in Telica. Wir wollen ganz früh los, denn wenn es so gut läuft bei der Ausreise wie bei der Einreise, können wir es eventuell direkt nach El Salvador schaffen, also zwei Grenzen an einem Tag. Kurz vor der Grenze werden wir von der Polizei gestoppt. Nach der Kontrolle der Papiere steckt der Beamte seinen Kopf zum Fenster rein und will tatsächlich Geld von uns haben. Was für ein Anfänger, diese Forderung hätte er stellen müssen bevor er uns die Papiere zurückgegeben hat. Natürlich lehnen wir eine Zahlung entrüstet ab und erklären, dass er die Polizei ist, und hier sicher kein Grund besteht etwas zu zahlen. Nach einem Händedruck und einem Lachen zieht er endlich seinen Kopf aus unserem Auto, so dass wir weiterfahren können.
Trotz dem kleinen Zwischenfall sind wir planmässig um 9 Uhr in Guasaule. Zuerst geht alles gut. Es fehlt nur noch der Stempel der Polizei. Wir sehen das Unheil schon kommen, denn es ist die gleiche Frau, mit der wir schon bei der Einreise hier unsere liebe Mühe hatten. Anstatt an ihrem Arbeitsplatz zu schlafen ist sie heute unterwegs um mit anderen Frauen zu tratschen. Warten bringt nichts, man muss sie suchen gehen. Mürrisch und hochnäsig verlangt sie Kopien von irgendwelchen Dokumenten, die wir mit strahlendem Lächeln unterwürfig überreichen. Es nützt alles nichts. Sie zückt den Stempel «Escanner», und hat noch Herberts Originalführerschein in der Hand. Der Polizist von vorhin könnte hier noch etwas lernen. Wir fragen nach dem Sinn der Aktion, bei der Ausreise zu scannen, doch dieser bleibt ihr Geheimnis. Der Scanvorgang verläuft korrekt, was man von der anschliessenden Durchsuchung der Camper nicht behaupten kann. Vor uns wird gerade ein Lastwagen durchsucht. Dieser hat Toilettenpapier für Walmart geladen, nicht auf Paletten. Alles muss raus. Zu fünft entladen die Männer einen Anhänger, Paket um Paket schichten sie auf der Rampe auf, um nachher wieder, Paket um Paket, einzuladen. Der Chef, auch der gleiche wie letztes Mal, könnte der Bruder der unfreundlichen Polizistin sein. Ein richtiges Arschloch auf gut deutsch gesagt. Ein etwas jüngerer Beamter, der offenbar Karriere machen will, benimmt sich genauso. Spricht nicht, macht nur Bewegungen mit dem Kopf, und wenn er etwas sagen muss, dann schnauzt er mich an, während ich dabei zusehen muss, wie er in unserem Haus rumkriecht und alle Schränke öffnet, und mötzelt dass man soviele Dinge hat. Danach darf er seinen Befund auf dem Scan-Bild notieren, im Doppel. Kopiergeräte kennt man hier noch nicht, und Zeit spielt keine Rolle. Nun gut, endlich sind wir fahrbereit. Eine Übernachtung in Honduras wird es geben. Wir fahren wieder nach San Lorenzo, zu Werner, obwohl der letzte Eintrag in IOverlander davon abrät. Dieser Mann sei geistesgestört, und habe schon viele Menschen erschossen, und die bösen Hunde, und das teure Essen. Jaja. Diese Geschichten kennen wir schon. Die Hunde sind halb so schlimm und das Essen war sehr gut. Allerdings stehen wir vor verschlossenen Türen. Das Restaurante La Playa ist geschlossen, wirkt schon fast verlassen. Beim angrenzenden Restaurante Manglares gibt es auch eine Möglichkeit, die Nacht zu verbringen. Dies nutzen wir. Es ist sehr heiss, zu tun gibt es nichts. Bald schon werden wir von einem kleinen Mädchen, welches Nüsse verkaufen muss, ins Visier genommen. Sie und ihre etwas ältere Freundin, ebenfalls eine Nussverkäuferin, gesellen sich zu uns, während wir vor unseren Campern am Apéro sind. Nach anfänglichem Zögern lassen sie sich dann überzeugen, unsere Guacamole zu probieren. Am Schluss kaufen wir ihnen zu sehr überteuerten Preisen je ein Säckli Nüssli ab. Vorher sehr gesprächig und freundlich sind sie nach Abschluss des Handels ohne Danke und Auf Wiedersehen verschwunden. Am frühen Morgen möchte ich noch kurz duschen. Beim Pool im Restaurant hat es eine kalte Dusche. Das Reinigungspersonal möchte mir erklären, dass noch geschlossen ist. Ganz undiplomatisch stelle ich mich taub auf diesem Ohr und sage, dass ich nur kurz duschen will und gehe an ihnen vorbei. Die Quittung bekomme ich sofort, denn aus der Dusche kommt kein Tropfen Wasser. Da hat wohl jemand schnell den Haupthahn zugedreht. Wieder fahren wir früh los, um einen weiteren Grenzübergang zu meistern. Auf der Strecke gibt es sehr viele Polizeikontrollen, und Simon erwischt mit seinem Lastwagen sogar eine Radarfalle. :-D An der Grenze erleben wir eine korrekte, freundliche und schnelle Abwicklung auf beiden Seiten. Weiter geht die Reise ohne grosse Pausen auf der Panamericana durch El Salvador. Gegen Abend entscheiden wir uns wieder für eine Übernachtung in einem Wasserpark. Doch nach einem 11 km langen Abstecher stehen wir wieder vor einem verschlossenen Tor. Die Jungs warten an einer Tankstelle, während ich zurückgehe um zu schauen, ob ich irgendwo jemanden finde, der das Tor für uns öffnet. Es gelingt im zweiten Anlauf. Wir werden überaus freundlich empfangen, und dürfen sogar einen Pool benutzen. Wir verbringen eine ruhige Nacht. Fast kommt der Gedanke auf, noch einen Tag hier zu bleiben. Doch es ist Samstag, und noch vor 8 Uhr fahren ungefähr zehn bis fünfzehn Schulbusse vor. Die Frage nach dem Bleiben hat sich somit erledigt. Weiter geht die Fahrt an die nächste Grenze. Die Ausreise aus El Salvador ist schnell, die Zöllner begrüssen und verabschieden uns sogar mit Handschlag. In Guatemala am Zoll scheint der Beamte bei der Kontrolle der Papiere ein Problem festzustellen. Er geht um unsere Fahrzeuge rum, entdeckt den blauen Kleber an der Scheibe, konsultiert wieder den Computer und erklärt uns schliesslich, dass er für uns keine Einreisedokumente ausstellen kann, weil wir gar nie offiziell ausgereist sind. Wir erklären, dass wir aber bei der Ausreise gesagt hätten, dass wir das Dokument beenden und nicht sistieren möchten, und dass da wohl der Fehler passiert sein muss. Tatsächlich finden wir in unseren Unterlagen noch das alte Originaldokument, dass seit drei Wochen abgelaufen ist. Eigentlich wäre nun ein Bussgeld fällig, doch der nette Beamte findet eine absolut unbürokratische Lösung, indem er einfach das alte Dokument rückwirkend verlängert.
Nach einer langen und am Schluss noch anstrengenden Fahrt kommen wir gegen Abend auf dem Vagamundo Camping in Antigua an. Die warme Dusche haben wir uns jetzt verdient.
Der Platz liegt in der Nähe des Hauses von Simons Onkel. Am Sonntag sind wir zum Mittagessen eingeladen. Er verwöhnt uns mit einem herrlichen Käsekuchen und einer Lasagne. Wir wollen noch ein bisschen länger in Antigua bleiben und ziehen daher um zum Platz der Touristenpolizei. Dieser ist viel näher beim Zentrum und normalerweise gratis. Da wir aus stromversorgungsgründen nicht unter den Bäumen stehen wollen, sondern etwas weiter hinten in der Sonne, wird uns das nach einem Anruf zum Chef erlaubt, falls wir bereit sind, ein kleines Trinkgeld dazulassen. Fr. 6.—für vier Nächte und zwei Camper, das geht.
Wir geniessen die Zeit in der beschaulichen Stadt, schlendern durch die Strassen, durchstöbern die Märkte und probieren uns durch die Restaurants. Zum Abschluss laden wir Onkel Marcel auf ein Frühstück auf dem Cerro San Cristobal ein. An klaren Tagen hat man von hier aus einen atemberaubenden Blick auf drei Vulkane und die Stadt. Leider ist es heute ein bisschen dunstig. Trotzdem verbringen wir einen unterhaltsamen Vormittag zu viert.
Fassungslos müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass unsere Freundin
Petra, die wir in ein paar Tagen in El Rancho treffen wollten, heute Vormittag
während einer Rückenoperation im Spital in Oaxaca verstorben ist.
Bereits zum dritten Mal übernachten wir im christlichen Camp Monte
Carmelo in Huehuetenango. Der Platz bietet sich vor oder nach dem
Grenzübertritt an. Die Panamericana ist in einem schlechten Zustand, so dass
sich die Fahrt in die Länge zieht.
Die Grenze in La Mesilla ist ein Erlebnis für sich. Mit unseren relativ grossen Fahrzeugen kommen wir knapp an den Marktständen vorbei, die beidseitig auf die Strasse hinausgebaut sind. Sonnenstoren müssen eingerollt werden, doch ohne Verluste erreichen wir die Schranke.
Während wir in Comitan im Walmart unsere Vorräte zu angenehmen mexikanischen Preisen auffüllen, ergiesst sich ein heftiges Gewitter über der Stadt. Dies nimmt uns die Lust auf den Besuch von El Chiflon, einem hübschen Wasserfall und wir fahren direkt nach San Cristobal de las Casas. Nach dem heissen Wetter in Zentralamerika ist das Klima auf 2200müM eine richtige Wohltat. Einmal richtig Durchatmen, und die Daunenjacken wieder hervorholen.
Die Stadt ist immer wieder eine Reise wert. Direkt steuern wir den «Horno magico», unsere Lieblingsbäckerei an. Auf dem Kunstmarkt entdecken wir verdächtig viele Artikel, welche wir in Guatemala ebenfalls gesehen haben. Anstatt den Aufdrucken «Guatemala», steht hier einfach «Chiapas» dran. Hoffen wir das Beste dass die Sachen nicht aus China stammen.
Chiapas gefällt uns sehr gut, und wir freuen uns, zusammen mit Simon unsere Lieblingsorte nochmals zu besuchen. Die sind die zweistündige Bootstour durch den Canon den Sumidero, das Senkloch mit den kleinen grünen Papageien Cima de la Cotorra und die Cascada de Aguacero.
Zum Abschluss unserer Tour nach Costa Rica und zurück verbringen wir den letzten Abend in Hierve el Agua. Zum wandern ist es am Nachmittag zu heiss. Viel angenehmer ist das Jassen unter der Sonnenstore bei einer herrlichen Aussicht über die Berge von Oaxaca. Die Wanderung zum «versteinerten Wasserfall» nehmen wir am frühen Morgen in Angriff.
Nun bleiben noch 50 km bis zu unserem zweiten Zuhause, dem Campingplatz El Rancho in El Tule bei Oaxaca. Wir werden herzlich empfangen und freuen uns auf die kommenden Wochen, die wir hier verbringen werden.
Die Grenze in La Mesilla ist ein Erlebnis für sich. Mit unseren relativ grossen Fahrzeugen kommen wir knapp an den Marktständen vorbei, die beidseitig auf die Strasse hinausgebaut sind. Sonnenstoren müssen eingerollt werden, doch ohne Verluste erreichen wir die Schranke.
Während wir in Comitan im Walmart unsere Vorräte zu angenehmen mexikanischen Preisen auffüllen, ergiesst sich ein heftiges Gewitter über der Stadt. Dies nimmt uns die Lust auf den Besuch von El Chiflon, einem hübschen Wasserfall und wir fahren direkt nach San Cristobal de las Casas. Nach dem heissen Wetter in Zentralamerika ist das Klima auf 2200müM eine richtige Wohltat. Einmal richtig Durchatmen, und die Daunenjacken wieder hervorholen.
Die Stadt ist immer wieder eine Reise wert. Direkt steuern wir den «Horno magico», unsere Lieblingsbäckerei an. Auf dem Kunstmarkt entdecken wir verdächtig viele Artikel, welche wir in Guatemala ebenfalls gesehen haben. Anstatt den Aufdrucken «Guatemala», steht hier einfach «Chiapas» dran. Hoffen wir das Beste dass die Sachen nicht aus China stammen.
Chiapas gefällt uns sehr gut, und wir freuen uns, zusammen mit Simon unsere Lieblingsorte nochmals zu besuchen. Die sind die zweistündige Bootstour durch den Canon den Sumidero, das Senkloch mit den kleinen grünen Papageien Cima de la Cotorra und die Cascada de Aguacero.
Zum Abschluss unserer Tour nach Costa Rica und zurück verbringen wir den letzten Abend in Hierve el Agua. Zum wandern ist es am Nachmittag zu heiss. Viel angenehmer ist das Jassen unter der Sonnenstore bei einer herrlichen Aussicht über die Berge von Oaxaca. Die Wanderung zum «versteinerten Wasserfall» nehmen wir am frühen Morgen in Angriff.
Nun bleiben noch 50 km bis zu unserem zweiten Zuhause, dem Campingplatz El Rancho in El Tule bei Oaxaca. Wir werden herzlich empfangen und freuen uns auf die kommenden Wochen, die wir hier verbringen werden.