Calderitas - Mazatlan - Die Reiseseite von Doris und Herbie

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Calderitas - Mazatlan

Aktuelle Reisen > 2023 Mexiko - Belize - Guatemala
 
Calderitas - Mazatlan 23.02.2024 – 31.03.2024
Bevor wir die vor uns liegenden 1200 km unter die Räder nehmen, müssen wir noch Vorräte aufstocken. Unterwegs in die Stadt halten wir bei einem Wasserwagen und füllen unseren Tank auf. An einem Strassenstand versorgen wir uns mit Früchten, im Walmart mit sonstigen Vorräten und schliesslich wird auf einer Pemex noch der Diesel aufgefüllt. Gegen Mittag fahren wir los. Verursacht durch die riesige Baustelle des «Tren de Maya» kommen wir auf der staubigen Strasse nur langsam voran. Tausende Lastwagen sind unterwegs mit Material für das Zugtrassee. Natürlich haben diese immer Vortritt, wenn sie aus den Seitenstrasse auf die Hauptstrasse rollen. Immer wieder kommt der Verkehr zum Erliegen. Stunden später lassen wir die Grossbaustelle hinter uns. Wir schaffen es bis auf eine Pemex-Tankstelle vor dem Zoll-Checkpoint bei Palenque.
Sämtliche Fahrzeuge von Yucatán kommend werden kontrolliert. Dies geht aber zügig voran und bald sind wir wieder unterwegs. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir die angepeilte Pemex bei Salina Cruz.
Die nun vor uns liegende Strecke sind wir schon einige Male gefahren, daher wissen wir genau, auf welchem Aussichtspunkt wir unsere Kaffeepause einlegen wollen.
Bevor wir zur Bahia San Agustin abzweigen, müssen wir in Huatulco im Soriana unsere Vorräte auffüllen. In nächster Zeit werden wir keinen vernünftigen Supermarkt mehr vorfinden. Daher gilt es schlau einzukaufen. In Bahia San Agustin berücksichtigen wir diesmal den schönen Chuparosa RV Park von John und Hanelle aus Kanada. Obwohl der Platz nicht direkt am Meer liegt, gefällt es uns besser als bei Don Taco, wo wir schon zweimal waren. Rasch wird klar, dass wir es hier gut aushalten können. Die Bucht ist eine der ganz schönen in Mexiko, und ideal zum Baden.
Unser nächstes Ziel ist Zipolite. Wir sind gefühlt die letzten Mexiko-Reisenden, die noch nie in Zipolite waren. Wir haben schon so viel von diesem Strand, Kleidung optional, und dem Stellplatz Rancho Los Mangos beim Hotel Los Angeles gehört. Leider ist der letzte Eintrag in I-Overlander vernichtend. Zufälligerweise treffen wir im Chuparosa auf die Autorin des Eintrags. Auch weitere Mit-Camper wissen nur schlechtes zu erzählen.
Wir rechnen mit dem schlimmsten, als wir auf den RV-Park einbiegen. Verwundert sehen wir uns um. Alles ist ordentlich, die Leute sind freundlich, der Pool ist wunderbar und auch die sanitären Anlagen ok. Alles ist ein bisschen in die Jahre gekommen, doch es wird täglich geputzt und das allermeiste funktioniert. Das spezielle Dörfchen mit unzähligen einladenden Restaurants und Läden und der wunderschöne Strand sind nur einen Steinwurf vom Stellplatz entfernt. Die Nacktbader sind nicht unbedingt sehenswert, doch auch damit kann man gut leben. Wider Erwartens bleiben wir gleich drei Tage und sind uns einig, dass wir bei nächster Gelegenheit gerne wieder hier Halt machen werden.
Wärmstens empfohlen wurde uns das Casa Colibri. Es ist ein Hostel und Camping in der Nähe des verschlafenen Ortes Agua Blanca. Aufgrund der Nähe zu Zipolite stehen hier überall Schilder, dass Nacktbaden verboten ist. Der Strand ist felsig, und das Meer ist unruhig. Durch die Felsen bilden sich Pools, in denen man sich ein bisschen abkühlen kann. Für die braunen Pelikane sind dies ideale Fischgründe. Nach zwei ruhigen Tagen wird es Zeit für einen grösseren Sprung nach Norden. Der mit Spannung erwartete Super Chedraui im Touristenort Puerto Escondido erweist sich als Enttäuschung. Offenbar gab es ein Problem mit der Stromversorgung. Die Kühlregale sind leergefegt, das Personal ist am Putzen. So füllen wir auf, was vorhanden ist, und fahren weiter auf der Küstenstrasse 200. Diese Strasse wird ausgebaut, was dringend notwendig ist, aber durch die riesige Baustelle kommt man nur langsam voran. Später als angenommen kommen wir in Playa Ventura an. Wir haben uns das Hotel und RV-Park La Tortuguita ausgesucht. Wie so oft haben wir die Einträge in I-Overlander nur überflogen und haben übersehen, dass der Platz von einem Schweizer Paar geführt wird. Unverhofft kommen wir in den Genuss von einer Kalbsbratwurst mit Rösti und Salat im Restaurant. Eine weitere lange Fahrt steht auf dem Programm. Acapulco leidet immer noch unter der Verwüstung der Sturms Otis vom vergangenen Herbst. Darum entscheiden wir uns für eine weiträumige Umfahrung des berühmten Ferienorts. Wir wollen ins Casa Raya de Sol, südlich von Zihuatanejo. Der Platz wurde uns von guten Freunden empfohlen und wir sind begeistert. Wir haben den vordersten Platz mit bester Aussicht. Viel mehr als baden und geniessen gibt es nicht zu tun. Nach drei Tagen fahren wir weiter und machen einen kurzen Stop in Zihua. Ein Grosseinkauf ist fällig. Wir lassen den Camper bei Soriana stehen und spazieren ins Städtchen. Für das Abendessen auf einem grösseren RV-Park nördlich von Zihua kaufen wir ein gebratenes Hühnchen. Sehr rasch sind wir von Katzen umringt, die zusammen mit uns speisen. Die Knochen sind blank, und Herbie verstaut diese in der Plastikverpackung mit durchsichtigem Deckel, verschliesst die Schachtel und deponiert diese im geschlossenen Abfalleimer. Am frühen Morgen trauen wir unseren Augen nicht. Eine der Katzen läuft mit dem durchsichtigen Deckel um den Hals wie ein Kragen nach einem Arztbesuch. Die hat sich in den Abfalleimer gezwängt und die Plastikverpackung durchgebissen bis der Kopf rein, aber eben leider nicht mehr raus passte. Nun gilt es, sie aus dieser misslichen Lage zu befreien. Herbie lockt sie mit Käsestücken an, packt blitzschnell zu und alle sind sehr erschrocken. Die Katze wehrt sich, und versucht sie loszureissen, und schafft dies auch sehr schnell. Doch es hat gereicht, sie ist ihren Kragen losgeworden.
Wir fahren über die Cuota in die Berge. In Patzcuaro treffen wir uns mit unseren langjährigen Freunden Claude und Erika. Wir verbringen gemütliche Tage und besuchen gemeinsam einem kanadischen Paar die Fiesta K’uinchekua in Tzintzuntzan.
https://www.zonaturistica.com/en/events-in/michoacan/tzintzuntzan/la-kuinchekua

Der Anlass ist perfekt organisiert. Leider starten die Darbietungen in der Ausgrabungsstätte nicht wie angenommen um 19 Uhr, sondern erst um 20:30 Uhr. Da wir noch eine weite Heimreise zu bewältigen haben verlassen wir die sehenswerte Fiesta kurz vor der Halbzeit. An der Strasse nach Patzcuaro fragt Claude bei der Guardia Civil, ob denn hier auch Taxis fahren. Der nette Beamte hält das erste vorbeifahrende Taxi an und weist den Fahrer an, die «Turistas» nach Hause zu bringen. Dass wir uns zu sechst in das Taxi quetschen interessiert niemanden. Herbie und ich sitzen vorne auf dem Beifahrersitz, die anderen vier auf dem Rücksitz. Das Fahrzeug ächzt über die vielen Topes, doch wir kommen gut zu Hause an.
Wir verabschieden uns nur für kurze Zeit von unseren Freunden, dann wir werden uns schon bald zur Sonnenfinsternis wiedersehen. Zu diesem Anlass erwarten wir auch Besuch aus der Schweiz. Rudolf, Ines, Markus und Nathalie werden zu uns stossen, und für ein paar Tage zusammen mit uns reisen. Die geplante Strecke kennen wir selber nur zu kleinen Teilen, daher machen wir uns nun auf den Weg um die Gegend zu rekognoszieren. San Miguel de Allende kennen wir schon relativ gut. Für die besten Rooftop-Bars müssen wir uns aber von unserer australischen Freundin Amanda beraten lassen. Die erste, die wir nach unserem Gutdünken ausgewählt hatten, erwies sich prompt als Reinfall. Unser nächstes Ziel ist Zacatecas. Beim Hotel Baruk Teleferico haben wir einen tollen Stellplatz. Die Seilbahn ist wegen zu viel Wind geschlossen, doch in knapp 10 Minuten sind wir zu Fuss im Stadtzentrum. Es gefällt uns sehr gut. Zwei Sachen fallen auf. Es hat unheimlich viel Militär in der Stadt, und wir sind die einzigen Touristen hier. Auf einem unserer Spaziergänge werden wir von der Guardia Civil angesprochen, per Händedruck begrüsst und willkommen geheissen, und zusätzlich mit Besichtigungs-Tipps versorgt.
Der Sierra de Organos Nationalpark erinnert landschaftlich sehr an den Canyonlands Nationalpark in den USA. Was in den USA niemals passieren würde ist, dass es ausser uns nur ein paar Tagesgäste hat. In der Nacht haben wir den ganzen Park für uns allein. Auch auf den Wanderungen ist kaum jemand anzutreffen. Die «Cueva» Wanderung soll nur mit Guia gemacht werden. Da sind wir aber nicht so Fan von. Wir machen uns allein auf die Suche nach dem Eingang zu dieser Höhle. Das ist kein Problem. Ab da jedoch den Weg zu finden um aus der Wanderung eine Rundwanderung zu machen schaffen wir nicht. Wir können uns ja aber am Ausgangspunkt einfach in die andere Richtung auf den Weg machen, und so eventuell den Weg finden. Das geht eigentlich auch sehr gut, und am Schluss fehlen uns keine 30 Meter. Aber diese fehlen halt. Eine mexikanische Familie hatte die gleiche Absicht, doch auch mit vereinten Kräften finden wir die fehlende Wegstrecke nicht.
Auf dem Weg nach Durango wird der Wind immer stärker. Aufgrund der Trockenheit fahren wir wie durch einen Sandsturm. Es ist sehr unangenehm. Im Balnearion San Juan, wo wir übernachten sitzen wir den ganzen Nachmittag mit geschlossenen Fenster und Türe drinnen. Es ist Sonntag und das Balneario mit neun Pools, zwei davon thermisch, ist sehr gut besucht. Erst nachdem die letzten Gäste die Anlage verlassen haben, setzen wir uns in einen leider nicht allzu warmen Thermalpool. Dass es danach nur kalte Duschen gibt, macht das Ganze ein bisschen frostig, aber trotzdem sehr speziell. Der junge Besitzer Eduardo ist sehr freundlich und geschäftstüchtig. Er bietet einen Privat-Taxi-Service in die Altstadt. Den nutzen wir gerne. Es gibt uns die Gelegenheit für eine entspannte Stadtbesichtigung und ein erneutes Thermalbad am zweiten Abend. Durango ist ein beschauliche Stadt, die erst so gegen 10 Uhr morgens erwacht. Eduardo hat uns bei seinem Lieblingscafé, dem «Occulto» abgesetzt. Wir lassen uns von der Morgensonne wärmen, geniessen den Espresso und sehen dem Erwachen der Stadt zu.
Im Parque de Piramide erwartet uns eine Oase der Ruhe. Trotz Semana Santa sind wir die einzigen Camper, und nur ein paar Cabanas sind besetzt. Womöglich liegt es am Preisniveau. Ein Stellplatz mit Strom und Wasser soll 800 Peso kosten. Für den Platz ohne Strom bezahlen wir etwas mehr als die Hälfte. Wir fragen nach Wandermöglichkeiten und sind überrascht. Es gibt einen Plan mit Wander- und Velowegen, markierte Aussichtspunkte und Wegweiser mit Kilometerangaben. Auch unterwegs sind die Pfade ausgeschildert und mit grün/weissen Zeichen an Bäumen oder Steinen markiert. Das übertrifft alles, was wir bisher in Mexiko gesehen haben. Leider hatte dieser Platz auf unsere Anfrage vor fast einem Jahr für die Sonnenfinsternis keine freien Cabanas mehr. Als Notlösung haben wir zwei Camp-Spots reserviert. Durch einen Zufall haben wir etwas später in der Nähe eine Cabana reservieren können, die wir uns als nächstes ansehen. Diese befindet sich beim Parque Natural Mexiquillo. Wir finden die Lokation und werden sehr freundlich empfangen. Viktor zeigt uns unsere Cabana und wir sind überzeugt, dass es uns dort gefallen wird. Verwöhnt vom Parque Piramide mag uns der «Mexiquillo» nicht sehr begeistern. Es ist ein typisch mexikanischer Freizeitort mit Vendedoren. Das Geschehen wird von lärmigen Motorfahrzeugen wie Mopeds und ATV’s dominiert. Als Wanderer ist man eher der Aussenseiter. Es gibt zwar eine Broschüre mit Highlights zum Ansehen mit vagen Angaben, doch viel lieber als uns dorthin wandern zu lassen, würde man uns eine geführte Tour verkaufen. Der Platz selber ist eine grosse Baustelle, parkieren dürfen wir irgendwo, aber je weiter weg vom Eingang bedeutet auch je weiter weg von der notdürftigen Toilette und einer kalten Dusche. Am Abend werden wir jedoch überrascht. Die Parkverantwortlichen bringen uns Feuerholz. In der Nacht wird es hier oben nämlich empfindlich kalt. Bei dieser Trockenheit darf man hier im Wald ohne Feuerstelle ein Feuer entfachen? Klar, sagen sie, einfach ein bisschen die Tannnadeln wegwischen und dann ist gut. Wir erinnern uns, dass wir noch Bratwürste im Kühlschrank haben und entscheiden uns mit gemischten Gefühlen, ein kleines Feuer auf dem Fahrweg anzuzünden. Anstatt einer wie geplanten zweiten Nacht in Mexiquillo fahren wir zurück zum Parque Piramide. Schliesslich gibt es noch ein paar Wanderungen die wir noch nicht gemacht haben.
Am Karfreitag haben wir in Mazatlan auf dem San Fernando RV Park für eine Woche einen Platz reserviert. Nathalie und Markus werden am Dienstag nach Ostern hier eintreffen. Wir ahnen schon, dass das Osterwochenende am Meer eine lärmige Angelegenheit werden wird. Tatsächlich ist der RV Park eine Zeltstadt. Es gibt aber ein bisschen Platz für uns, obwohl die Besitzerin uns erst am Montag erwartet hat. Die Stadt ist voll, der Verkehr am Malecon, übrigens der längste von Mexiko reisst nicht ab. Der grösste Spass ist es in offenen Geländefahrzeugen mit sehr lauter Musik zu «cruisen». Auch am Strand sieht man Sonnenschirm an Sonnenschirm. Wir gönnen den Leuten ihren Spass und ihre Ferien, freuen uns aber sehr darauf, wenn am Ostersonntag alle wieder nach Hause fahren. Am Sonntagnachmittag ist der RV Park nicht wieder zu erkennen. Die Zelte sind abgebrochen, das Partyvolk strömt in den wartenden Reisebus, und nur ein überfülltes Abfallfass erinnert an die vergangene Woche.
Wir machen uns in ein paar Stunden auf den Weg zu Flughafen, um Nathalie und Markus abzuholen.









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