Lago Atitlan - Mizata - Die Reiseseite von Doris und Herbie

Direkt zum Seiteninhalt

Lago Atitlan - Mizata

Aktuelle Reisen > 2022 Mexiko - Zentralamerika
Lago Atitlan - Mitzata 01.01.2023 – 31.01.2023
Das neue Jahr ist da. Auf das es gelingen möge, für die aktuellen Probleme in der Welt Lösungen zu erarbeiten und umzusetzen!

Wir starten das Jahr ruhig und erwarten mit Spannung die Ankunft unserer zwei neuen Solar-Panele. Diese treffen pünktlich am Eingangstor ein. Die Montage verläuft dank guter Vorbereitung reibungslos. Ein paar Stunden später sind wir wieder ausreichend mit Sonnenenergie versorgt. Nach den Neujahrsferien meldet sich auch Till von Autosolar, der Lieferant unserer gar noch nicht so alten, defekten Panele. Wie es scheint, ist das Problem bekannt, und unser Garantieanspruch wird anerkannt. Während unserem nächsten Aufenthalt in der Schweiz werden wir zusammen mit ihm ausarbeiten, wie wir entschädigt werden. Neue Panele brauchen wir hoffentlich eine lange Zeit nicht mehr.
Heute treffen wir uns mit Ramona und Joel. Ramona ist die Tochter von Freunden aus Grenchen. Die jungen Leute sind wir zwei Wochen in Guatemala unterwegs und wir treffen uns zu einer kleinen Wanderung mit anschliessendem Mittagessen in Jaibalito im iranischen Restaurant. Wir verbringen einen sehr angenehmen und unterhaltsamen Nachmittag zusammen.
Es fällt schwer, sich vom wunderbaren Platz bei Pierre loszureissen und weiter zu fahren. Aber nach mehr als drei Wochen wird es Zeit. Während wir bei Pierre bezahlen, stellt Herbert beiläufig die Frage, ob es eigentlich auch monatliche Raten gäbe. Ja, sagt Pierre, und nennt uns den Preis, den wir für einen Monat bezahlen müssten. Dies entspricht ziemlich genau dem Preis, den wir heute für 24 Tage zahlen. Und schon wieder sind wir im Dilemma. Wir entscheiden spontan, dass wir noch ein paar Tage «gratis» bleiben, und lassen Simon vorausfahren. Wir werden uns in Antigua wieder treffen.
Da wir uns für die Abreise mit ausreichend Brot eingedeckt hatten, haben wir nun zu viel. Eine Fondue drängt sich auf, und unsere Nachbarn Olivia und Dries aus der Schweiz lassen sich dies nicht zweimal sagen.
Wir unternehmen nochmals Ausflüge nach San Pedro, wo wir hinter einer unscheinbaren roten Tür eine Art Grossisten finden. Hier kann man zu vernünftigen Preisen einkaufen und sich die lange Fahrt nach Panajachel zu La Torre sparen. Der Camping füllt sich immer mehr, so dass ein Camper auf der Fahrweg bei den Toiletten stehen muss. Nun ist es Zeit. Wir fahren am Mittwoch, damit wir am Donnerstag den Markt in Chichicastenango besuchen können. Langsam aber stetig erklimmen wir die steile Strasse von San Marcos zurück auf die Panamericana.
In «Chichi» übernachten wir auf einem kleinen «Eco»-Camping am Stadtrand. Die Besitzer sind sehr herzlich. Der Markt ist riesig, lärmig, voller Menschen. Es herrscht eine Farbenpracht, und immer wieder faszinierend sind die Chicken-Busse, die durch die schmalen Strassen durch die Innenstadt fahren.
Die Strasse nach Antigua führt auf über 2000m und es ist richtig kalt. Von weitem sehen wir ein Schild, ein Schweizer Wappen, mit der Aufschrift Rincon Suizo. Dies ist doch ein willkommener Kaffee-Halt. Im Obergeschoss des rustikalen Bau’s sind zwei Holzöfen eingefeuert, und die Wände sind mit Fotos aus der Schweiz dekoriert. Wir geniessen die Wärme des Feuers. In Chimaltenango stoppen wir in einer relativ neuen Shopping-Mall, um unsere Lebensmittelvorräte im La Torre aufzustocken. Hier besuchen wir auch zum ersten Mal die Bäckerei und Café San Martin. Später erfahren wir, dass dies eine aufstrebende «Kette», und verbreitet in Guatemala zu finden ist. Gut für uns.
In Antigua treffen wir uns mit Simon auf dem Stellplatz Verde Eventos. Der Platz ist zwar schön, bietet aber für sein Geld relativ wenig. Es gibt Toiletten zum benutzen wenn keine Eventos sind, und eine Dusche ist gerade in der Bauphase. Es sind Wände aufgemauert, Dach und Tür fehlen, und das Wasser ist eisig kalt. Während die Jungs kneifen, lasse ich mir die Erfrischung trotz kühlen Aussentemperaturen nicht entgehen. Wer weiss, wann es die nächste Dusche gibt. Wir zügeln nämlich zum kostenlosen Stellplatz bei der Touristenpolizei, ohne Services. Die Polizisten sind sehr freundlich, und die meisten Polizistinnen auch. Obwohl wir eigentlich dazu nicht «autorizados» sind, willigen die Beamten ein, dass wir uns in die hintere sonnige Ecke stellen dürfen, damit unsere Solarpanele den notwendigen Strom produzieren können. Ohne dies hätten wir nicht eine Woche bleiben können, und das obwohl nur vier Nächte erlaubt sind.
Am Samstagvormittag sind wir eingeladen, Simon zu seinem entfernten Verwandten Tonton Marcel begleiten zu dürfen. Die Jungs helfen, seine neu gekaufte Waschmaschine einzubauen, und danach werden wir mit einem feinen Apéro belohnt. Marcel ist ein äusserst liebenswürdiger Mann, der viel zu erzählen weiss. Wir bekommen die Gelegenheit, in der kommenden Woche mit ihm einen Ausflug nach Guatemala City zu machen. Da freuen wir uns sehr darauf.
Am frühen Abend spazieren wir zum Busbahnhof. Mit Beleuchtung sind die herrlichen Chicken-Busse fast noch schöner als am Tag. Es gibt viele Fotos!
Antigua ist eine schöne Stadt, mit vielen netten Cafés, Restaurants und Kunsthandwerksläden und einem grossen Markt.  
Auf Empfehlung von Marcel besuchen wir die Museums im Hotel Santo Domingo und auch den Cerro Santo Domingo mit einer schönen Aussicht auf die Stadt und die umliegenden Vulkane. Schon oft darüber gesprochen, setzt Herbert endlich seinen Wunsch um und lässt sich in einem Lederladen eine Handyhülle nähen. Die farbenfrohen Stoffe eignen sich bestens, und nun hat er eine schöne Erinnerung, und natürlich ein Unikat. Zu meinem bevorstehenden Geburtstag bekomme ich einen nicht weniger farbenfrohen Gürtel, der bestens zu Jeans passt und einen kleinen grünglitzernden Quetzal für ins Wohnzimmer im Camper. Pünktlich zu meinem siebenunddreissigsten Geburtstag steht auch der Besuch von  Guatemala City auf dem Programm. Bevor wir zu Marcel aufbrechen finde ich auf der Stossstange des Campers schön verpackte Geschenke. Simon beschenkt mich mit feinen Sachen von San Martin und einer farbenfrohen Jass Decke für zukünftige Spielnachmittage. Marcel nimmt sich den ganzen Tag Zeit, um uns die Hauptstadt zu zeigen und bringt uns überall hin, wo wir wollen. So kann Simon bei SolarGuat, wo wir kürzlich den neuen Solarregler bestellt hatten seine neue Batterie kaufen. Wir fragen nach Alex, der uns wirklich beim Kauf sehr gut betreut hatte und geben uns zu erkennen. Er freut sich sehr, seine Schweizer Kunden persönlich kennenzulernen.
Vor der Heimfahrt nach Antigua kommen wir an einer Schweizer Bäckerei vorbei, und Marcel lässt es sich nicht nehmen, mir einen Züpfe zum Geburtstag zu schenken. Nach einer langen Zeit im Stau kommen wir bei Dunkelheit bei der Touristenpolizei an. Spontan laden wir Marcel ein, uns in ein italienisches Restaurant zum Abendessen zu begleiten. Er freut sich sehr und wir verbringen zu viert einen gemütlichen Abend.
Danke vielmals Herbert, Simon und Marcel für den unvergesslichen Tag.
Nun steht der Umbau von Simons Solaranlage auf dem Programm und die Jungs sind sehr beschäftigt. Für mich eine gute Gelegenheit, endlich meine Büroarbeiten auf Vordermann zu bringen. Nach einer Woche Katzenwäsche wird es Zeit für eine richtige Dusche. Daher ziehen wir ein weiteres Mal um und fahren zum Camping Vagamundo. Es ist ein sehr origineller Platz. Nebst Camping werden auch Zimmer, zum Beispiel in einem Helikopter angeboten. Bevor wir weiterreisen kommt Marcel uns zum Abschied nochmals besuchen. Wir steuern den Pacaya an, wo wir morgen eine erste kleine Vulkanwanderung unternehmen wollen. Die ersten Minuten auf dem Parkplatz sind ein bisschen mühsam, werden wir doch von allen Seiten belagert. Alle möchten sie unsere Bergführer sein, uns Wanderstöcke andrehen und uns auch zum Zahlhäuschen für den Park begleiten. Wir bezahlen den Preis für die Übernachtung auf dem Parkplatz, für den Rest schauen wir aber selber weiter. Dies haben irgendwann dann alle begriffen, glücklicherweise treffen neue Touristen ein. Am Parkeingang lernen wir, dass es nicht gestattet ist, den einstündigen, gut markierten Spaziergang ohne Bergführer zu unternehmen. Zumindest ist der «Offizielle» 100 Quetzales günstiger, und wir verabreden uns für den kommenden Tag um 7 Uhr. Domingo Gomez ist pünktlich zur Stelle und wir starten als allererste Gruppe den Aufstieg. Man kann nicht mehr zum Krater hochsteigen, doch die Aussicht bei klaren Verhältnissen auf den Acatenango, den Fuego und die Lagunen sind traumhaft.  Domingo weiss viele Geschichten zu erzählen und fragt natürlich auch, ob ich den Simons Mutter sei. Jetzt regts mi de öppe uf! :-D Sehe ich wirklich so alt aus? :-D
Sicher ist, ich fühle mich noch lange nicht so alt wie ich offenbar aussehe und das ist die Hauptsache, und die Mami Papi Sohn Geschichte gibt immer wieder Anlass zum Lachen. Nach der Wanderung probieren wir unsere neueste Investition aus. Eine 2 Liter Spray-Druck-Flasche für eine unkomplizierte warme Dusche. Klappt prima.
Wir fahren nochmals in ein Einkaufszentrum, und dann auf einen grenznahen Übernachtungsplatz. Die Temperaturen sind merklich angestiegen. Daran werden wir uns nun gewöhnen müssen. Javier und Isabelle sind wundervolle Gastgeber.
Auf den Grenzübergang nach El Salvador sind wir sehr gespannt. Es gibt einige Unsicherheiten betreffend der Aufenthaltsgenehmigung für die Fahrzeuge, und wir müssen in Erfahrung bringen was Sache ist. Wie schon oft von anderen Reisenden gehört, muss man tatsächlich die stehende LkW Kolonne auf der Gegenfahrbahn überholen, und dann direkt beim Grenzposten parkieren. Unsere Fragen können, sofern wir alles richtig verstanden haben, zur Zufriedenheit geklärt werden. In El Salvador werden wir sehr freundlich empfangen, und der Einreisestempel für uns ist eine Sache von 30 Sekunden. Etwas länger dauert es dann bei Aduana. Wir müssen ein kompliziertes Formular mit vielen Fragen über die Fahrzeuge ausfüllen. Zum Beispiel über den Zustand der Autos. Der nette ältere Beamte hilft uns geduldig. Die Antwort auf die Frage nach dem Zustand lautet «limpio», also sauber. Nun gut. Als nächstes müssen wir im Copy-Shop Pässe und Fahrzeugpapiere kopieren gehen. Nach der Rückkehr hat der ältere Beamte Feierabend und eine junge Dame übernimmt. Die heiratswilligen Mädels sind begeistert von Simon. Er wird ins Büro gerufen, um Fragen zu beantworten. Diese betreffen die Formalitäten in keinster Weise. Die Damen sind sehr offen, und die ganze Geschichte ist äusserst amüsant, zumindest für uns, die dies beobachten dürfen. Simon meistert die Situation mit Bravour, und am Schluss wird auch Herbert noch die älteste der Beamtinnen angeboten. Herzlichen Dank. :-D
So einen Grenzübertritt haben wir noch nie erlebt.
Wir fahren über gute Strassen Richtung Cascada San Joan. Bei einem Restaurant in der Nähe der Fälle kann man übernachten. USD 25.—pro Familie sind ein stolzer Preis. Zum Glück gehen wir mit unseren beiden Fahrzeugen als Familie durch.
Die Wasserfälle sind hübsch, wie auch das nahe gelegene Dörfchen Ataco. Über die Ruta de las Flores kommen wir wieder fast auf Meereshöhe, um dann zum Cerro Verde auf 2000m zu fahren. Es ist Freitagabend und wir möchten auf dem Parkplatz übernachten. Es gibt schon viele Leute, und so erklärt man uns findet am Sonntag ein Event, ein Trailrun statt. Es gibt eine kurze Beratung, und der Verantwortliche des Parkplatzes wird angerufen. Die Leute sind so freundlich, dass sie uns ganz allein abseits vom belebten Parking hinter dem Administrationsgebäude stehen lassen. Wir können sogar noch das Stomkabel einstecken. Perfekt. Leider kann man auch hier keine Wanderungen ohne Führer unternehmen. Daran müssen wir uns wohl (oder übel) gewöhnen. Der Santa Ana ist der höchste in El Salvador, aber gleichzeitig einfachste Vulkan für eine Besteigung. Das ist doch ein guter Plan. Wir stehen am Samstagmorgen pünktlich bereit. Eine kurze Zeit hatte ich noch die Befürchtung, wir seien die Einzigen und die Tour werden mangels Interessenten abgesagt. So war es nicht. Gefühlt tausend Leute besammelten sich mit uns am Ausgangspunkt. Nach der Bezahlung von USD 3.—und einigen Instruktionen kann es losgehen. Es sind einige Bergführer dabei und wir beeilen uns, mit dem fittesten mitlaufen zu können. Bis zum Parkeingang geht es 3 km bergab. Alle 500 Meter stoppen wir, damit wir als geschlossene Gruppe über das Gelände der Casa Cristal gehen können, um dann auch als kompakte Gruppe vor dem einzigen Fenster des Verkaufshäuschen anzukommen, bei dem jeder nochmals USD 3.—bzw. USD 6.—als Ausländer für den Schutz der Natur bezahlen muss. Dies dauert entsprechend seine Zeit. Die hier erstandenen Tickets werden ca. 5 Meter weiter von einem weiteren Beamten kontrolliert. Nun kann es losgehen. Im Gänsemarsch, unter lautem Geschnatter geht es los. Immer wieder gibt es 3 Minuten Pause, bis zuerst alle, dann viele, und am Schluss noch wenige aufgeschlossen haben. Erst oberhalb der Baumgrenze entlässt uns der Guide in die Freiheit und wir dürfen in unserem eigenen Tempo zum Gipfel gehen. Den türkisfarbenen Kratersee dürfen wir nur von oben sehen. Das Wasser ist seit dem Ausbruch 2005 sehr heiss. Die Aussicht bis an den Pazifik ist atemberaubend. Wir sehen, wie sich die ersten aus unserer Gruppe auf den Weg machen. Dies nehmen wir als Zeichen, dass wir nicht mehr auf den Guide schauen müssen und machen uns ebenfalls auf dem Weg. Die meisten lassen sich von der Casa Cristal aus mit einem Collectivo zum Cerro Verde fahren. Wir laufen natürlich und stehen zurück auf dem Cerro Verde prompt vor der abgeschlossenen Tür, da niemand den Wanderweg von der anderen Seite betreten darf. Wir müssen über den Zaun klettern, um zu unserem Stellplatz zu kommen.
Eigentlich wollten wir am Sonntag losfahren. Doch unsere Ausfahrt ist am frühen Morgen in den Start- und Zielbereich des Berglaufs umgebaut worden. Wir müssen das Ende des Anlasses am Mittag abwarten. Der Pazifik wartet. Auf Empfehlung von Reisefreunden steuern wir El Cocolito an. Es ist ein kleiner Platz direkt am Strand. Wir stehen unter Palmen, die willkommenen Schatten spenden.  Die Lage macht die Ausstattung des Platzes längstens wett. Die Besitzer sind sehr nett, aber die Outdoor-Bucket-Dusche neben dem Restaurant, und die baufällige Toilette sind schon etwas grenzwertig. Gerade an einem Sonntag, wo der Platz noch voller Tagesgäste ist. Es leert sich gegen Abend, und wir verbringen zwei gemütliche Tage auf dem schönen Platz. Auch an die Kübel-Dusche gewöhnt man sich, denn diese ist bei der Hitze sehr willkommen. In der zweiten Nacht macht unsere Batterie schlapp. Der schattige Platz und der stromhungrige Kühlschrank vertragen sich nicht. Mit Hilfe von Simons Verlängerungskabel erreichen wir eine Steckdose im Restaurant und sind so wieder im Rennen. Trotzdem machen wir uns auf den Weg, um entlang der Küste einen neuen Stellplatz zu finden.


Besucherzaehler
Zurück zum Seiteninhalt