San Marcos de la Laguna - Antugua
Aktuelle Reisen > 2024 Mexiko - Belize - Guatemala
San Marcos de Laguna - Antigua 01.01.2025 – 31.01.2025
Nach dem gewittrigen Silvesterabend mit Starkregen begrüsst uns
das neue Jahr sehr sonnig. Alles wirkt wie frisch gewaschen und die Luft ist
sehr klar. Wir machen einen Spaziergang nach San Marcos de Laguna und trinken
einen gemütlichen Café.
Im Nachbardorf Tzununa gäbe es einen Wasserfall zu besichtigen. Leider sind die Angaben über die Wanderroute spärlich. Trotzdem machen wir uns auf den Weg. Wir folgen dem Fahrweg und in steilen Kurven geht es immer weiter bergauf. Es zeichnet sich ab, dass wir den Wasserfall nicht sehen werden, den der zugehörige Bach befindet sich tief unter uns in der Schlucht. Wir geniessen den Spaziergang trotzdem und verbuchen dies als eine gute Trainingseinheit.
Endlich legt sich der starke Wind und das Wetter wird stabiler. Am Sonntag machen wir einen Ausflug mit dem Boot nach Panajachel. Wir wollen auf dem quirligen Markt frisches Gemüse und Früchte kaufen, und im Supermarkt La Torre weitere Vorräte aufstocken. Natürlich besuchen wir auch die zahlreichen Märkte mit Kunsthandwerk. Am Nachmittag frischt der Wind wieder auf, und die Rückfahrt nach Pasajcap wird recht holprig. Der Fahrer muss das Boot ein paar Mal stoppen, und die Fahrgäste zwecks Gewichtsverteilung umplatzieren. Wir erreichen Pasajcap unversehrt und können vom schwankenden Boot auf den schwankenden Steg aussteigen. Nun müssen nur noch die vollgepackten Rucksäcke zum Camper hochgeschleppt werden.
Das sonnige Wetter hält an. Wir nehmen am Nachmittag das Boot nach Jaibalito und geniessen das schöne Wetter im Bistro Indigo. Heute erwarten wir die Lieferung unseres Starlink-Mini zu Simons Onkel Marcel in Antigua. Während wir unsere Säfte schlürfen und die Aussicht geniessen, werden wir gestört vom Anruf des DHL Fahrers, der die Adresse nicht finden kann. Gleichzeitig rufen wir Marcel und probieren das Problem zu lösen. Leider ohne Erfolg. Nach einer 90-minütigen Wanderung in den Sonnenuntergang kommen wir zu Hause an, und probieren das Zustellungsproblem am PC zu lösen. Das Kunststück besteht darin, eine korrekte Adresse zu ändern, so dass diese am Schluss immer noch stimmt, und DHL das Gefühl hat, man habe etwas geändert. Immer und immer wieder behauptet die Applikation, dass eine Stadt namens Antigua nicht existiert. Endlich gelingt es uns, das System von der Existenz dieser schönen Stadt zu überzeugen, und dann lässt es auch zu, dass wir Marcel Telefonnummer eintragen können. Nun hoffen wir, dass die Zustellung morgen klappt.
Um es gleich vorweg zu nehmen. Unser Starlink-Mini ist heute bei Marcel angekommen. Die Flasche Ron Zacapa ist ihm sicher!
Wir nutzen das perfekte Wetter für einen Ausflug auf die andere Seeseite. Mit dem Boot fahren wir nach San Pedro und spazieren nach San Juan. Dieses Dorf ist für uns das schönste hier am See. Gegen Abend fahren wir per Boot hüpfend und schlagend, dafür unheimlich schnell zurück nach San Marcos. Heute Abend testen wir unsere umgebaute Halloween-Lichterkette. Herbie hat die Kürbisköpfe entfernt, und nun ist sie einfach nur noch eine Lichterkette und kann relativ schlank verstaut werden.
Heute ist es wieder sehr windig. Boot fahren bietet sich nicht an. Wir spazieren nach San Marcos und nehmen die steile Strasse zum «Eagles Nest». Der Ausblick ist sehr lohnenswert, das kulinarische Angebot weniger. Auf dem Rückweg erinnern wir uns daran, dass wir noch ein Fertig-Fondue an Bord haben. Ein kurzer Abstecher zum Café Circles vervollständigt den Plan. Es hat noch frisches Brot. Das Fertig-Fondue von Walmart ist nicht wirklich das gelbe vom Ei. Der Wind ist stärker als gedacht und das frische Brot dörrt in Sekundenschnelle. Kurz gesagt, es ist abgesehen von einem Fondue in Serfaus, das schlechteste das wir jemals hatten. Der feine Rotwein, und der Tobala zum Verdauen kann einiges wettmachen.
Wir fahren mit dem Boot nach Santa Cruz. Von hier kann man nach Pasajcap zurückwandern. Natürlich legen wir in Jaibalito einen Zwischenstopp im Bistro Indigo ein.
Einmal mehr ertappen wir uns dabei, wie wir die Abreise aus dem Paradies hinauszögern. Also einen Monat darf man hier ja schon bleiben. Schlussendlich machen wir es einen Monat und einen Tag. Da Pierre in die Ferien fährt zementieren wir die Entscheidung und bezahlen den Aufenthalt.
Da wir die Strecke über Santa Clara – Panamericana schon ein paar Mal gefahren sind, wollen wir diesmal den Atitlan-See umrunden und zwischen den Vulkanen durch nach Antigua fahren. Wie erwartet ist die Strecke langsam, landschaftlich sehr schön und sogar mit einer Flussdurchquerung verbunden. Es ist kurvig und geht rauf und runter und die Ausblicke auf den See und später auf die Vulkane Acatenango und Fuego sehr lohnenswert.
Am späten Nachmittag treffen wir im Camping Vagamundo in Antigua ein. Obwohl seit unserem letzten Besuch zwei Jahre vergangen sind, erkennt uns die freundliche «Empfangsdame» wieder, und weiss sogar noch, dass wir Freunde von Simon sind.
Die Freude ist gross über das Wiedersehen mit unseren langjährigen Reisefreunden Pat und Neil aus England. Olaf, den wir von Pasajcap und Sheilag, die wir von SanCris kennen, sind ebenfalls noch im Vagamundo einquartiert. Ganz neu und ganz praktisch ist das brandneue Einkaufszentrum ca. einen Kilometer entfernt vom Vagamundo. Nach einem Monat Lago Atitlan ist ein Supermarkt sehr willkommen. Sofort machen wir uns auf den Weg, um unsere Vorräte wieder aufzufüllen.
Das Wetter ist so aussergewöhnlich schön wie aussergewöhnlich aktiv der Fuego im Moment ist. Er spukt und raucht und in den Abendstunden kann man mit blossem Auge erkennen wie die Lava fliesst.
Am Samstag ist es wieder einmal so weit. Doris hat Geburtstag. Wir geniessen einen gemütlichen Tag in der Stadt. Gegen Abend nehmen wir ein Apéro mit Reisefreunden auf dem Vagamundo. Für das Abendessen wünsche ich mir das Casa Troccoli. Dort waren wir schon vor zwei Jahren mit Simon und Marcel und es hat uns sehr gut gefallen. Natürlich darf zum Abschluss des feinen Essens auch der Ron Zacapa 23 nicht fehlen.
Nach einem Monat Kunsthandwerk nur anschauen, dürfen wir hier in Antigua endlich shoppen gehen. Das machen wir auch ziemlich intensiv. Für den Camper kaufen wir vier neue Kissenbezüge, um aus unseren zwei uralten grossen 60x60 Kissen vier Stück 50x50 Kissen zu machen. Das bedeutet, dass die 60er geschlachtet werden müssen. Es sieht dann tatsächlich so aus, als hätten wir oder eine Katze ein Huhn zur Strecke gebracht.
Am Dienstag sind wir bei Marcel zum Mittagessen eingeladen. Er und unser Starlink Mini, den wir freundlicherweise an seine Adresse haben schicken lassen dürfen, erwarten uns um 13 Uhr in Santa Ana, nur ein paar hundert Meter vom Vagamundo entfernt.
Wir werden verwöhnt mit einem herrlichen Mittagessen, einem edlen Rotwein und zum Abschluss ein Gläschen vom mitgebrachten Zacapa 23. Trotz der sprachlichen Barrieren unterhalten wir uns sehr angeregt in einem Gemisch aus Französisch und Spanisch. Natürlich werden wir uns wiedersehen, doch nun wollen wir unsere neue Investition ausprobieren gehen. Die Einrichtung und Inbetriebnahme des Starlink erweist sich als einfach und problemlos. Nach gut 5 Minuten sind wir mit der grossen weiten Welt verbunden.
Der Vulkan Fuego war, seit wir ihn tagtäglich in Sichtweite haben, sehr aktiv. Doch seit einer mordsmässigen Eruption an meinem Geburtstag ist er völlig ruhig. Ein bisschen Dampf ist das Beste was er seit diesem Tag zu bieten hat. Das Wetter ist auch nicht gerade perfekt. Einige Reisefreunde, die den anstrengenden Aufstieg auf den Acatenango und die relativ unkomfortable Übernachtung trotzdem auf sich nehmen, sind ziemlich enttäuscht. Normalerweise sieht man von diesem Basislager aus mindestens alle 30 Minuten eine Eruption, was in der Dunkelheit ganz besonders fotogen ist. Von «gar nichts gesehen» bis «naja, der Sonnenuntergang war schön» gibt es Rückmeldungen, die nicht gerade gluschtig machen. Wir harren der Dinge und beobachten einerseits den Vulkan wie auch den Wetterbericht weiterhin.
Pat und Neil machen einen Ausflug in eine Hunde-Auffangstation, mit der Absicht sich umzusehen und eventuell später einige Tage als Volunteers dort mitzuarbeiten. Ein paar Stunden später sind die beiden zurück, mit einem ungefähr fünf Wochen alten Welpen, welcher als einziger Überlebender aus einem Wurf von sieben wohl die kommende Nacht auf 2500m nicht überstanden hätte. Zu Ehren des Taxifahrers wird der kleine Kämpfer auf den Namen Eddy getauft. Er bekommt nun die ganze Liebe, Wärme und Aufmerksamkeit, die ein junger Hund verdient hat.
Unter den Reisenden hier im Vagamundo ist Schweizer Käse Fondue vermehrt ein Gesprächsthema. Wir einigen uns darauf, am Sonntagabend einen gemeinsamen Fondueplausch durchzuführen. Natürlich sind die Schweizer auf dem Platz am besten geeignet, die Zutaten zu beschaffen. Wir holen beim Italiener das Brot, im Bodegona den Schnaps (nein, kein Kirsch) und im La Torre die benötigten 2 kg Käse der Marke Xela, Appenzeller, Tilsiter und Greyerzer. Neil hat glücklicherweise eine grosse Pfanne und Herbert und Karsten rühren um die Wette, bis ein wirklich nahezu perfektes Fondue entsteht. Der Topf ist leider nicht gross genug, um am Schluss eine Prise Rattengift (Natron) beizugeben. Die gemütliche Runde greift kräftig zu, und der Pegel sinkt rasch. Am Schluss bleibt wenig übrig. Der liebenswerte Rüde Bruce, der den Vagamundo ab und zu besuch,t bekommt von Neil die Pfanne auf den Boden gestellt. Geduldig macht er sich daran, den restlichen Käse und den Knoblauch aufzulecken. Für die «Grossmutter» muss ich ihm behilflich sein, und den Topf halten. Danach braucht Bruce eine grosse Portion Wasser.
In Antigua könnte man wochenlang täglich in ein anderes Café gehen, oder in einem anderen Restaurant essen. In den allermeisten Fällen würde man auch nicht enttäuscht. So verbringen wir gemütliche Tage in dieser wunderschönen Stadt und beschenken uns mit allerhand Kunsthandwerk.
Heute Morgen geht es dem kleinen Eddy nicht gut. Das Atmen fällt ihm schwer. Pat macht sich grosse Sorgen und die beiden eilen mit ihm zu einem Tierarzt in der Stadt. Noch bevor sie die Praxis erreichen tritt Eddy seine letzte Reise über die Regenbogenbrücke an. Ruhe in Frieden und ohne Schmerzen, kleiner Eddy!
Pat ist untröstlich. Zur Ablenkung gehen wir zu viert in ein indisches Restaurant. Wir sind zuerst dort und betreten das zu diesem Zeitpunkt leere Lokal um 18:15 Uhr , um für in 30 Minuten einen Tisch für vier Personen zu reservieren. Nach einem kurzen Getuschel mit der Chefin erklärt uns diese, dass sie erst um 20:30 Uhr wieder Platz hat. Wir verstehen nicht ganz, und versuchen darauf hinzuweisen, dass es keine Gäste im Lokal hat. Es käme dann wohl eine Gruppe, und wenn wir nicht sofort bestellen würden, dann müssten wir halt warten. Pat und Neil treffen ein paar Minuten später ein, und wir dürfen uns an einen der leeren Tische setzen und bestellen. Das Essen ist sehr gut, und die angekündigte Gruppe ist niemals eingetroffen.
Herbert hat sich zu meinem Geburtstag in einem renommierten Lederladen eine neue Handyhülle als Einzelanfertigung bestellt. Wir haben alles ganz genau erklärt und auch die alte Hülle, aus dem gleichen Laden, dort gelassen. Gespannt betreten wir den Laden am Abholungstermin. Von weitem sieht alles gut aus. Herbert steckt das Handy in die Hülle und Schwups verschwindet die Rauszieh-Lasche durch den Schlitz in der Hülle. Auch das Huipil-Muster wurde nicht wie besprochen eingearbeitet. Die Verkäuferin versteht das Problem, und nimmt die Beanstandung entgegen. Die Fertigstellung der neuen Hülle wird zwei Arbeitstage in Anspruch nehmen, verspricht sie uns. Es vergeht kein Tag, und José, der «Künstler» kontaktiert uns per WhatsApp. Er habe sich das Problem angesehen, aber er sei nun gerade in der Hauptstadt und seine Schwester sei krank und er könne das Etui frühestens am kommenden Sonntag fertigstellen. Wir bestehen darauf, dass wir uns noch heute im Laden treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Das Treffen kommt erst kurz vor Ladenschluss zustande und als erstes werden wir von José darüber informiert, dass er sehr müde ist. Das Verschwinden der Rauszieh-Lasche findet er auch recht amüsant. Am Schluss einigen wir uns auf einen Fertigstellungstermin am Sonntagabend, also 5 Arbeitstage später und sind sehr gespannt. Fotos von diesem Kunstwerk wird es deshalb erst im Februarbericht zu bewundern geben.
Langsam wird es Zeit, unsere Weiterreise zu planen und wir nehmen mit Marcel Kontakt auf, um uns zu verabschieden. Spontan werden wir zum Mittagessen eingeladen. Das Rinderfilet mit Kartoffelstock und Pilzrahmsauce, welches es aus dem Ärmel schüttelt ist köstlich und wir verbringen einen sehr angenehmen Nachmittag zusammen.
Der Vulkan Fuego macht immer noch auf «ich bin müde». Keine Rauchwolke, kein Feuer, nichts. Der Tourenanbieter den wir anfragen bezeichnet es zwar zunächst als «wenig Aktivität», gibt dann nach dem Nachhaken zu, dass es wirklich im Moment keine Lava zu sehe gäbe.
Ob wir den Aufstieg trotzdem noch machen, oder uns dieses Highlight für die nächste Guatemala – Reise aufsparen, auch darüber werden wir Ende Februar berichten.
Im Nachbardorf Tzununa gäbe es einen Wasserfall zu besichtigen. Leider sind die Angaben über die Wanderroute spärlich. Trotzdem machen wir uns auf den Weg. Wir folgen dem Fahrweg und in steilen Kurven geht es immer weiter bergauf. Es zeichnet sich ab, dass wir den Wasserfall nicht sehen werden, den der zugehörige Bach befindet sich tief unter uns in der Schlucht. Wir geniessen den Spaziergang trotzdem und verbuchen dies als eine gute Trainingseinheit.
Endlich legt sich der starke Wind und das Wetter wird stabiler. Am Sonntag machen wir einen Ausflug mit dem Boot nach Panajachel. Wir wollen auf dem quirligen Markt frisches Gemüse und Früchte kaufen, und im Supermarkt La Torre weitere Vorräte aufstocken. Natürlich besuchen wir auch die zahlreichen Märkte mit Kunsthandwerk. Am Nachmittag frischt der Wind wieder auf, und die Rückfahrt nach Pasajcap wird recht holprig. Der Fahrer muss das Boot ein paar Mal stoppen, und die Fahrgäste zwecks Gewichtsverteilung umplatzieren. Wir erreichen Pasajcap unversehrt und können vom schwankenden Boot auf den schwankenden Steg aussteigen. Nun müssen nur noch die vollgepackten Rucksäcke zum Camper hochgeschleppt werden.
Das sonnige Wetter hält an. Wir nehmen am Nachmittag das Boot nach Jaibalito und geniessen das schöne Wetter im Bistro Indigo. Heute erwarten wir die Lieferung unseres Starlink-Mini zu Simons Onkel Marcel in Antigua. Während wir unsere Säfte schlürfen und die Aussicht geniessen, werden wir gestört vom Anruf des DHL Fahrers, der die Adresse nicht finden kann. Gleichzeitig rufen wir Marcel und probieren das Problem zu lösen. Leider ohne Erfolg. Nach einer 90-minütigen Wanderung in den Sonnenuntergang kommen wir zu Hause an, und probieren das Zustellungsproblem am PC zu lösen. Das Kunststück besteht darin, eine korrekte Adresse zu ändern, so dass diese am Schluss immer noch stimmt, und DHL das Gefühl hat, man habe etwas geändert. Immer und immer wieder behauptet die Applikation, dass eine Stadt namens Antigua nicht existiert. Endlich gelingt es uns, das System von der Existenz dieser schönen Stadt zu überzeugen, und dann lässt es auch zu, dass wir Marcel Telefonnummer eintragen können. Nun hoffen wir, dass die Zustellung morgen klappt.
Um es gleich vorweg zu nehmen. Unser Starlink-Mini ist heute bei Marcel angekommen. Die Flasche Ron Zacapa ist ihm sicher!
Wir nutzen das perfekte Wetter für einen Ausflug auf die andere Seeseite. Mit dem Boot fahren wir nach San Pedro und spazieren nach San Juan. Dieses Dorf ist für uns das schönste hier am See. Gegen Abend fahren wir per Boot hüpfend und schlagend, dafür unheimlich schnell zurück nach San Marcos. Heute Abend testen wir unsere umgebaute Halloween-Lichterkette. Herbie hat die Kürbisköpfe entfernt, und nun ist sie einfach nur noch eine Lichterkette und kann relativ schlank verstaut werden.
Heute ist es wieder sehr windig. Boot fahren bietet sich nicht an. Wir spazieren nach San Marcos und nehmen die steile Strasse zum «Eagles Nest». Der Ausblick ist sehr lohnenswert, das kulinarische Angebot weniger. Auf dem Rückweg erinnern wir uns daran, dass wir noch ein Fertig-Fondue an Bord haben. Ein kurzer Abstecher zum Café Circles vervollständigt den Plan. Es hat noch frisches Brot. Das Fertig-Fondue von Walmart ist nicht wirklich das gelbe vom Ei. Der Wind ist stärker als gedacht und das frische Brot dörrt in Sekundenschnelle. Kurz gesagt, es ist abgesehen von einem Fondue in Serfaus, das schlechteste das wir jemals hatten. Der feine Rotwein, und der Tobala zum Verdauen kann einiges wettmachen.
Wir fahren mit dem Boot nach Santa Cruz. Von hier kann man nach Pasajcap zurückwandern. Natürlich legen wir in Jaibalito einen Zwischenstopp im Bistro Indigo ein.
Einmal mehr ertappen wir uns dabei, wie wir die Abreise aus dem Paradies hinauszögern. Also einen Monat darf man hier ja schon bleiben. Schlussendlich machen wir es einen Monat und einen Tag. Da Pierre in die Ferien fährt zementieren wir die Entscheidung und bezahlen den Aufenthalt.
Da wir die Strecke über Santa Clara – Panamericana schon ein paar Mal gefahren sind, wollen wir diesmal den Atitlan-See umrunden und zwischen den Vulkanen durch nach Antigua fahren. Wie erwartet ist die Strecke langsam, landschaftlich sehr schön und sogar mit einer Flussdurchquerung verbunden. Es ist kurvig und geht rauf und runter und die Ausblicke auf den See und später auf die Vulkane Acatenango und Fuego sehr lohnenswert.
Am späten Nachmittag treffen wir im Camping Vagamundo in Antigua ein. Obwohl seit unserem letzten Besuch zwei Jahre vergangen sind, erkennt uns die freundliche «Empfangsdame» wieder, und weiss sogar noch, dass wir Freunde von Simon sind.
Die Freude ist gross über das Wiedersehen mit unseren langjährigen Reisefreunden Pat und Neil aus England. Olaf, den wir von Pasajcap und Sheilag, die wir von SanCris kennen, sind ebenfalls noch im Vagamundo einquartiert. Ganz neu und ganz praktisch ist das brandneue Einkaufszentrum ca. einen Kilometer entfernt vom Vagamundo. Nach einem Monat Lago Atitlan ist ein Supermarkt sehr willkommen. Sofort machen wir uns auf den Weg, um unsere Vorräte wieder aufzufüllen.
Das Wetter ist so aussergewöhnlich schön wie aussergewöhnlich aktiv der Fuego im Moment ist. Er spukt und raucht und in den Abendstunden kann man mit blossem Auge erkennen wie die Lava fliesst.
Am Samstag ist es wieder einmal so weit. Doris hat Geburtstag. Wir geniessen einen gemütlichen Tag in der Stadt. Gegen Abend nehmen wir ein Apéro mit Reisefreunden auf dem Vagamundo. Für das Abendessen wünsche ich mir das Casa Troccoli. Dort waren wir schon vor zwei Jahren mit Simon und Marcel und es hat uns sehr gut gefallen. Natürlich darf zum Abschluss des feinen Essens auch der Ron Zacapa 23 nicht fehlen.
Nach einem Monat Kunsthandwerk nur anschauen, dürfen wir hier in Antigua endlich shoppen gehen. Das machen wir auch ziemlich intensiv. Für den Camper kaufen wir vier neue Kissenbezüge, um aus unseren zwei uralten grossen 60x60 Kissen vier Stück 50x50 Kissen zu machen. Das bedeutet, dass die 60er geschlachtet werden müssen. Es sieht dann tatsächlich so aus, als hätten wir oder eine Katze ein Huhn zur Strecke gebracht.
Am Dienstag sind wir bei Marcel zum Mittagessen eingeladen. Er und unser Starlink Mini, den wir freundlicherweise an seine Adresse haben schicken lassen dürfen, erwarten uns um 13 Uhr in Santa Ana, nur ein paar hundert Meter vom Vagamundo entfernt.
Wir werden verwöhnt mit einem herrlichen Mittagessen, einem edlen Rotwein und zum Abschluss ein Gläschen vom mitgebrachten Zacapa 23. Trotz der sprachlichen Barrieren unterhalten wir uns sehr angeregt in einem Gemisch aus Französisch und Spanisch. Natürlich werden wir uns wiedersehen, doch nun wollen wir unsere neue Investition ausprobieren gehen. Die Einrichtung und Inbetriebnahme des Starlink erweist sich als einfach und problemlos. Nach gut 5 Minuten sind wir mit der grossen weiten Welt verbunden.
Der Vulkan Fuego war, seit wir ihn tagtäglich in Sichtweite haben, sehr aktiv. Doch seit einer mordsmässigen Eruption an meinem Geburtstag ist er völlig ruhig. Ein bisschen Dampf ist das Beste was er seit diesem Tag zu bieten hat. Das Wetter ist auch nicht gerade perfekt. Einige Reisefreunde, die den anstrengenden Aufstieg auf den Acatenango und die relativ unkomfortable Übernachtung trotzdem auf sich nehmen, sind ziemlich enttäuscht. Normalerweise sieht man von diesem Basislager aus mindestens alle 30 Minuten eine Eruption, was in der Dunkelheit ganz besonders fotogen ist. Von «gar nichts gesehen» bis «naja, der Sonnenuntergang war schön» gibt es Rückmeldungen, die nicht gerade gluschtig machen. Wir harren der Dinge und beobachten einerseits den Vulkan wie auch den Wetterbericht weiterhin.
Pat und Neil machen einen Ausflug in eine Hunde-Auffangstation, mit der Absicht sich umzusehen und eventuell später einige Tage als Volunteers dort mitzuarbeiten. Ein paar Stunden später sind die beiden zurück, mit einem ungefähr fünf Wochen alten Welpen, welcher als einziger Überlebender aus einem Wurf von sieben wohl die kommende Nacht auf 2500m nicht überstanden hätte. Zu Ehren des Taxifahrers wird der kleine Kämpfer auf den Namen Eddy getauft. Er bekommt nun die ganze Liebe, Wärme und Aufmerksamkeit, die ein junger Hund verdient hat.
Unter den Reisenden hier im Vagamundo ist Schweizer Käse Fondue vermehrt ein Gesprächsthema. Wir einigen uns darauf, am Sonntagabend einen gemeinsamen Fondueplausch durchzuführen. Natürlich sind die Schweizer auf dem Platz am besten geeignet, die Zutaten zu beschaffen. Wir holen beim Italiener das Brot, im Bodegona den Schnaps (nein, kein Kirsch) und im La Torre die benötigten 2 kg Käse der Marke Xela, Appenzeller, Tilsiter und Greyerzer. Neil hat glücklicherweise eine grosse Pfanne und Herbert und Karsten rühren um die Wette, bis ein wirklich nahezu perfektes Fondue entsteht. Der Topf ist leider nicht gross genug, um am Schluss eine Prise Rattengift (Natron) beizugeben. Die gemütliche Runde greift kräftig zu, und der Pegel sinkt rasch. Am Schluss bleibt wenig übrig. Der liebenswerte Rüde Bruce, der den Vagamundo ab und zu besuch,t bekommt von Neil die Pfanne auf den Boden gestellt. Geduldig macht er sich daran, den restlichen Käse und den Knoblauch aufzulecken. Für die «Grossmutter» muss ich ihm behilflich sein, und den Topf halten. Danach braucht Bruce eine grosse Portion Wasser.
In Antigua könnte man wochenlang täglich in ein anderes Café gehen, oder in einem anderen Restaurant essen. In den allermeisten Fällen würde man auch nicht enttäuscht. So verbringen wir gemütliche Tage in dieser wunderschönen Stadt und beschenken uns mit allerhand Kunsthandwerk.
Heute Morgen geht es dem kleinen Eddy nicht gut. Das Atmen fällt ihm schwer. Pat macht sich grosse Sorgen und die beiden eilen mit ihm zu einem Tierarzt in der Stadt. Noch bevor sie die Praxis erreichen tritt Eddy seine letzte Reise über die Regenbogenbrücke an. Ruhe in Frieden und ohne Schmerzen, kleiner Eddy!
Pat ist untröstlich. Zur Ablenkung gehen wir zu viert in ein indisches Restaurant. Wir sind zuerst dort und betreten das zu diesem Zeitpunkt leere Lokal um 18:15 Uhr , um für in 30 Minuten einen Tisch für vier Personen zu reservieren. Nach einem kurzen Getuschel mit der Chefin erklärt uns diese, dass sie erst um 20:30 Uhr wieder Platz hat. Wir verstehen nicht ganz, und versuchen darauf hinzuweisen, dass es keine Gäste im Lokal hat. Es käme dann wohl eine Gruppe, und wenn wir nicht sofort bestellen würden, dann müssten wir halt warten. Pat und Neil treffen ein paar Minuten später ein, und wir dürfen uns an einen der leeren Tische setzen und bestellen. Das Essen ist sehr gut, und die angekündigte Gruppe ist niemals eingetroffen.
Herbert hat sich zu meinem Geburtstag in einem renommierten Lederladen eine neue Handyhülle als Einzelanfertigung bestellt. Wir haben alles ganz genau erklärt und auch die alte Hülle, aus dem gleichen Laden, dort gelassen. Gespannt betreten wir den Laden am Abholungstermin. Von weitem sieht alles gut aus. Herbert steckt das Handy in die Hülle und Schwups verschwindet die Rauszieh-Lasche durch den Schlitz in der Hülle. Auch das Huipil-Muster wurde nicht wie besprochen eingearbeitet. Die Verkäuferin versteht das Problem, und nimmt die Beanstandung entgegen. Die Fertigstellung der neuen Hülle wird zwei Arbeitstage in Anspruch nehmen, verspricht sie uns. Es vergeht kein Tag, und José, der «Künstler» kontaktiert uns per WhatsApp. Er habe sich das Problem angesehen, aber er sei nun gerade in der Hauptstadt und seine Schwester sei krank und er könne das Etui frühestens am kommenden Sonntag fertigstellen. Wir bestehen darauf, dass wir uns noch heute im Laden treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Das Treffen kommt erst kurz vor Ladenschluss zustande und als erstes werden wir von José darüber informiert, dass er sehr müde ist. Das Verschwinden der Rauszieh-Lasche findet er auch recht amüsant. Am Schluss einigen wir uns auf einen Fertigstellungstermin am Sonntagabend, also 5 Arbeitstage später und sind sehr gespannt. Fotos von diesem Kunstwerk wird es deshalb erst im Februarbericht zu bewundern geben.
Langsam wird es Zeit, unsere Weiterreise zu planen und wir nehmen mit Marcel Kontakt auf, um uns zu verabschieden. Spontan werden wir zum Mittagessen eingeladen. Das Rinderfilet mit Kartoffelstock und Pilzrahmsauce, welches es aus dem Ärmel schüttelt ist köstlich und wir verbringen einen sehr angenehmen Nachmittag zusammen.
Der Vulkan Fuego macht immer noch auf «ich bin müde». Keine Rauchwolke, kein Feuer, nichts. Der Tourenanbieter den wir anfragen bezeichnet es zwar zunächst als «wenig Aktivität», gibt dann nach dem Nachhaken zu, dass es wirklich im Moment keine Lava zu sehe gäbe.
Ob wir den Aufstieg trotzdem noch machen, oder uns dieses Highlight für die nächste Guatemala – Reise aufsparen, auch darüber werden wir Ende Februar berichten.